Amazons KI-Offensive: Jeff Bezos übernimmt das Ruder

Jeff Bezos ist zurück im operativen Geschäft von Amazon – mit großen Plänen und einer klaren Vision: Amazon soll im KI-Rennen aufholen und künftig ganz vorne mitspielen.

Auf der DealBook-Konferenz der New York Times im Dezember 2024 erklärte der Amazon-Gründer, der 2021 als CEO zurückgetreten war: „Amazon ist für mich wie ein Kind. Natürlich hoffen wir als Eltern, dass unser Kind, wenn es groß ist, auch ohne uns klar kommt, erfolgreich und unabhängig ist. Das ist unser Ziel … Aber wir bleiben ein Leben lang die Eltern. Mein Herz ist bei Amazon, meine Neugier ist bei Amazon, ebenso wie meine Ängste und meine Liebe. Ich werde Amazon nie vergessen und immer da sein, um zu helfen. Und zurzeit stecke ich viel Zeit in Amazon. Weil ich helfen kann und weil es super interessant ist – warum also nicht?“

Amazons Aufholjagd im KI-Wettlauf

Amazon ist mit Amazon Web Services (AWS) der weltweit führende Cloud-Computing-Anbieter. Doch bei der Entwicklung von KI-Lösungen hinkt der Konzern bislang hinter Konkurrenten wie Microsoft, Meta und Google her. Und das, obwohl der Konzern bereits seit Längerem kräftig in die Entwicklung Künstlicher Intelligenz investiert – sei es im Bereich Logistik (z.B. mit Hilfe von SCOT – Supply Chain Optimization Technology), Kundenservice (z.B. mit KI-Anwendungen wie Project Rufus) oder Seller Service (z.B. mit KI-Anwendungen wie Project Amelia).

Mit Bezos zurück im Tagesgeschäft soll sich das ändern. Der Amazon-Gründer hat in den letzten Jahren verstärkt in KI- und Robotics-Startups investiert, denen er eine verheißungsvolle Zukunft voraussagt. „Die Welt ist momentan sowas von spannend. Wir befinden uns in mehreren goldenen Zeitaltern zugleich.“ Mit Amazon Bedrock bietet Amazon einen neuen Service, der gängige KI-Basismodelle zur Verfügung stellt, mit denen Nutzer:innen experimentieren und selbst generative KI-Anwendungen erstellen und skalieren können. Und erst vor wenigen Wochen wurde Amazon Nova vorgestellt: sechs neue Basismodelle, die Kunden und Sellern künftig zur Verfügung stehen sollen.

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Amazon und Anthropic: eine strategische Partnerschaft

Das größte Projekt, das Amazon mit der Unterstützung von Bezos vorantreibt, ist die Entwicklung eines KI-Supercomputers, der mit Amazon-eigenen Chips ausgestattet wird und generative KI auf ein neues Level heben soll. Dazu hat sich Amazon das Startup Anthropic als Partner ins Boot geholt. Ziel der strategischen Partnerschaft ist es, sich gegenüber Microsoft, Google, Meta und Co. zu positionieren. Anthropic ist einer der größten Konkurrenten von OpenAI und diesem dicht auf den Fersen. Zuletzt gab Amazon eine Investition von etwa vier Milliarden US-Dollar im Zuge der Partnerschaft mit Anthropic bekannt.

Fazit

Künstliche Intelligenz ist dabei, sämtliche Sparten von Amazon zu transformieren. Von personalisierten Produktempfehlungen bis hin zu automatisierten Lagerprozessen durch KI-getriebene Roboter oder Vorhersagen unvorhersehbarer Ereignisse – die Einsatzmöglichkeiten im Amazon-Universum sind nahezu grenzenlos. Neue multimodale generative Modelle, die Text, Bild und Video gleichzeitig verarbeiten können, versprechen verbesserte Kundeninteraktionen, effizientere Prozesse und (hoffentlich!) besseren Seller Support.

Doch Amazon geht es um weit mehr als die Optimierung interner Prozesse. Es geht um die Vorreiterrolle in Sachen KI. Und genau dafür ist Bezos zurückgekommen. Sein Unternehmergeist, sein Herzblut und seine Hands-on-Mentalität dürften helfen, Amazon im KI-Wettlauf nach vorne zu katapultieren. Doch natürlich schläft auch die Konkurrenz nicht. Google legt im KI-Rennen ebenfalls zu, und auch die anderen Player wie Meta oder Microsoft investieren weiterhin massiv in die Entwicklung von KI. Ob es Amazon gelingen wird, die Konkurrenz einzuholen oder gar abzuhängen, bleibt abzuwarten. Aber eines ist sicher: Bezos ist mit vollem Einsatz zurück im Daily Business – und mit ihm gibt Amazon Vollgas im Rennen um die KI-Spitzenposition.

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