Ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: Amazon verabschiedet sich von Luftpolterkissen aus Plastik in deutschen Logistikzentren

Für Amazon ist Nachhaltigkeit bereits seit mehreren Jahren ein Thema. Als Mitbegründer des Climate Pledge hat der Konzern sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Dafür will Amazon in den kommenden Jahren sämtliche Betriebsabläufe zu 100% auf erneuerbare Energie umstellen, arbeitet an der Reduktion von Verpackungsmaterial und setzt beim Transport mehr und mehr auf E-Mobilität. In Deutschland sind aktuell etwas mehr als 1.200 Elektrolieferfahrzeuge im Einsatz. In London und anderen Großstädten weltweit arbeitet Amazon zudem an sogenannten Mikromobilitäts-Hubs: zusätzlich zu herkömmlichen (E-)Lieferwagen werden Fahrräder, E-Lastenräder und zu-Fuß-Lieferanten für die Zustellung eingesetzt.

Reduktion von Plastik

Auch das Thema Plastikverpackungen und die damit verbundenen Kosten und Umweltbelastungen hat Amazon im Blick: Das Unternehmen strebt an, beim Versand zukünftig weitgehend auf den Einsatz von Einweg-Plastik zu verzichten. So läuft bereits seit Dezember 2021 die Umstellung von Umverpackungen wie Versandumschlägen und -tüten von Plastik auf Papier, sicherlich auch eine Reaktion auf das neue Verpackungsgesetz (Kunststoffe kosten in der Entsorgung und Verwertung deutlich mehr als Papier und Karton).

Als weiteren Schritt hin zu umweltfreundlicherem Versand hat der Konzern nun angekündigt, in deutschen Logistikzentren künftig auf Einweg-Luftpolsterkissen zu verzichten. Zum Schutz der Artikel werden die Pakete zukünftig statt der Luftpolsterkissen mit recyceltem und recycelbarem Packpapier ausgestopft. Der Bann der Plastik-Luftpolsterkissen gilt nicht nur Amazon selbst, sondern auch für Marktplatz-Händler, die ihre Produkte über Fulfillment by Amazon (FBA) versenden. Anderen Marketplace-Anbietern, die ihre Artikel per FBM selbst versenden, rät Amazon ebenfalls zum Umdenken in Sachen Plastikverpackungen, hier hat der Konzern jedoch keine Kontrolle.

Dabei wird es jedoch einige Ausnahmen geben, wie Amazon in seiner Pressemitteilung einräumt. So darf die Luftpolsterfolie weiterhin verwendet werden, um besonders zerbrechliche Gegenstände zu versenden. Auch Plastik-Umverpackungen werden in Ausnahmefällen weiterhin zum Einsatz kommen, beispielsweise, wenn das Produkt vom Hersteller bereits in Plastik verpackt worden ist, die Ware Flüssigkeiten enthält oder um Bestellungen vor witterungsbedingter Nässe zu schützen.

Nachhaltigkeit liegt im Trend

Mit der Reduktion von Plastik unterstützt Amazon nicht nur sein eigenes Nachhaltigkeitskonzept, sondern liegt damit auch voll im Trend. Der Einsatz nachhaltiger Verpackungsmaterialien im Online-Handel wird auch aus Verbrauchersicht immer wichtiger: Laut einer Online-Umfrage, die Kantar Public 2021 im Auftrag des Verbandes der Wellpappen-Industrie e. V. (VDW) erhoben hat, legen drei Viertel der befragten Online-Shopper großen Wert auf umweltschonende Versandverpackungen. Bereits 2018 bestätigte eine von PwC erhobene Verpackungsstudie diesen Trend. Die Verbraucher sehen dabei vor allem die Hersteller und den Handel in der Pflicht, nachhaltigere Verpackungskonzepte zu entwickeln.