Ein Seller hat per FBA-Lieferung insgesamt 48 Einheiten an Amazon geschickt: 24 x ASIN A und 24 x ASIN B. Eingebucht hat Amazon jedoch nur 1x ASIN A; die restlichen 47 Einheiten verschwanden im Nirvana. Was tun?
Der offizielle Workflow
Amazons üblicher Workflow sieht an dieser Stelle eine Überprüfung vor.
Diese kann beantragt werden mit einem Klick auf „Sendung verfolgen“ unter Lagerbestand > Sendungen. Unter „Inhalte“ werden Abweichungen angezeigt und können Überprüfungen beantragt werden. Jedoch ist der Seller in der Bring-Pflicht und muss mittels Kaufbelegen und/oder Packzetteln belegen, dass er die Inhalte der Sendung tatsächlich vorhielt und an Amazon versendet hat. Was Amazon an dieser Stelle nicht erwähnt, ist, dass auch andere Nachweise durchaus akzeptiert werden, wie z. B. ein Screenshot der Sendungsverfolgung oder ein Foto des noch offenen, jedoch fertig gepackten Pakets.
Allerdings: Manchmal wurde eine Überprüfung bereits automatisch angestoßen (und abgeschlossen) und kann dann nicht mehr zusätzlich durch den Seller beantragt werden.
Der erweiterte Workflow
Wer mit dem offiziellen Workflow nicht weiterkommt, wird nun einen Fall an den Seller Support eröffnen. Wichtig ist, dass der Fall beim richtigen Team landet und auch von dort eskaliert werden kann: nämlich beim FBA-Team, das für den Wareneingang zuständig ist.
Also unter Hilfe > Hilfe und weitergehende Informationen erhalten die Option „Fehlender Lagerbestand bei Wareneingang“ auswählen. Der Fall sollte klar schildern, was genau fehlt, und mindestens folgende Informationen beinhalten:
- Welche FNSKU/ASIN(s)
- Wie viele Einheiten
- Fotobeweis z. B. Versandkarton, auf der Waage stehend
- Versandnachweis z. B. vom Logistiker
Hartnäckig bleiben!
Es wird vorkommen, dass Amazon den Fall mit einer nichtssagenden Ablehnung einfach schließt. Hier heißt es: am Ball bleiben und nicht abwimmeln lassen. Beim oben genannten Seller hat es zwei separate Seller Support-Fälle gebraucht, von denen beim ersten trotz Wiedereröffnung zwei Wochen Funkstille herrschte und der zweite mehrfach wiedereröffnet werden musste. Freundlich bleiben, sachlich die Situation erklären und Nachweise liefern. Notfalls denselben Fall immer wieder eröffnen. Notfalls einen zweiten Fall eröffnen.
Fazit
Wussten Sie, dass Jeff Bezos für sein Unternehmen ursprünglich die Internet-Domain relentless.com reserviert hatte? Relentless bedeutet natürlich hartnäckig, und Hartnäckigkeit wiederum zählt zu Amazons Leadership-Prinzipien. Das bedeutet leider, dass auch Sie als Seller hartnäckig bleiben müssen, um erfolgreich auf Amazon zu verkaufen und den alltäglichen Amazon-Wahnsinn die alltäglichen Amazon-Probleme zu meistern.
Happy Selling!
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