„Was ist ein kreatives Geschenk für Väter um die 50, unter 30 Euro?“ Keine Idee? Kein Problem. Frag einfach die KI. Immer mehr Menschen verlassen sich bei der Suche nach passenden Produkten auf einen neuen Ratgeber, der rund um die Uhr erreichbar ist und garantiert eine Antwort parat hat: Künstliche Intelligenz.

1200 % mehr KI-Traffic auf Retail-Webseiten
Was früher eine einfache Web-Suche war, wird heute zum Gespräch mit dem persönlichen Shopping-Assistenten. Laut Adobe Analytics ist der Traffic von generativen KI-Tools wie ChatGPT, Copilot und Co. auf Retail-Webseiten in den USA zwischen Juli 2024 und Februar 2025 um 1.028 % gestiegen. Seit September 2024 verdoppeln sich die Zahlen alle zwei Monate.

Und auch wenn KI-Traffic aktuell noch seltener konvertiert als klassischer Werbe-Traffic, holt er schnell auf: Im Juli 2024 lag die Konversionsrate noch 43 % darunter, im Februar 2025 waren es nur noch 9 % Unterschied.

Rufus als neue Cash-Cow? Amazon rechnet mit Milliarden-Potenzial
Amazon hat mit Rufus längst einen eigenen KI-Shopping-Assistenten entwickelt. Rufus ging im Februar 2024 auf dem US-Marktplatz in der Beta-Version an den Start. Seit November 2024 ist der Shopping-Assistent auch in Europa verfügbar, u. a. in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien. Rufus ist direkt in die Amazon-App integriert und beantwortet Fragen, vergleicht Produkte, liefert detaillierte Produktbeschreibungen und filtert nach den Nutzerbedürfnissen. Dazu zieht das Tool Produktdaten, Produktbewertungen, aber auch externe Webinhalte heran. Der Algorithmus lernt ständig dazu und erkennt die Präferenzen seiner Nutzer:innen immer besser.
Rufus ist für Amazon mehr als ein weiterer Service für seine Kund:innen. Das Tool soll den Umsatz ankurbeln. Und zwar signifikant: Interne Prognosen gehen laut It Boltwise von 700 Millionen US-Dollar zusätzlichem Gewinn in 2025 aus, zum Beispiel durch erhöhte Konversionsraten und eine geplante Werbeintegration.
Was verändert sich durch Rufus für Seller?
Klar ist: Rufus wird künftig für Kaufentscheidungen auf Amazon eine wichtige Rolle spielen. Seller sollten darauf vorbereitet sein.
Das können Sie als Seller tun, um von Rufus gefunden und empfohlen zu werden:
- Listings KI-fähig machen: Rufus bevorzugt Listings mit präzisen Beschreibungen und guter Datenqualität, die die Vorteile eines Produkts klar und detailliert auf den Punkt bringen.
- Bewertungen sind Key: Produkte mit vielen positiven Rezensionen werden von Rufus bevorzugt.
- Kontext schlägt Keywords: Rufus analysiert genau, was die Kund:innen wirklich suchen. Es gilt also, nicht nur das „was“ (das Produkt), sondern auch das „wofür“ (den Zweck des Produkts) und „für wen“ (die Zielgruppe) zu verdeutlichen.
Ein Beispiel: Wer nach „Bluetooth-Kopfhörern für Sport“ fragt, bekommt von Rufus keine Standard-Kopfhörer angezeigt, sondern nur für sportliche Aktivitäten geeignete Modelle: schweißresistent, mit sicherem Sitz und guter Akkulaufzeit. All das will im Listing klar kommuniziert werden, um für Rufus relevant zu sein. Und: Je mehr positive Bewertungen, desto besser.
Fazit
Wer nicht für KI optimiert, wird in Zukunft an Sichtbarkeit verlieren. Rufus beeinflusst, welche Produkte von Amazon-Kund:innen gesehen werden. Und welche nicht. Sichtbarkeit bekommt, wer relevant ist – für Mensch und Maschine.
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