Viele Seller denken darüber nach, als Alternative zu FBA vom regulären Eigenversand auf Prime durch Verkäufer umzusteigen.
Eine gute Idee. Doch will sie gut durchdacht und durchgerechnet werden, denn Amazon legt hohe Maßstäbe an seine Seller, nicht nur in Bezug auf das Prime durch Verkäufer-Programm. Will heißen: Ein Seller muss die hohen Ansprüche nicht nur erfüllen, sondern auch dauerhaft leisten können. Konkret fordert Amazon:
- Kurze Lieferversprechen auf amazon.de >>> dies betrifft nicht nur tatsächlich bestellte Artikel, sondern alle Prime durch Verkäufer-Artikel, die in der Suche angezeigt werden
- Hohe Zustellungsquote innerhalb des Lieferversprechens
- Gültige Sendungsverfolgungsnummern
- Niedrige Stornierungsraten
Warum ist Amazon so streng?
Käuferinnen und Käufer sind verwöhnt.
Prime-Mitglieder erwarten, dass sie Bestellungen am nächsten, spätestens übernächsten Tag, und in Ballungsgebieten sogar am selben Tag, empfangen. Sie bestellen daher bevorzugt bei Händlern, die solche sportlichen Geschwindigkeiten bieten können. Weltweit wurden 2024 mehr als 9 Milliarden Prime-Artikel am selben oder am nächsten Tag zugestellt. Allein in Großbritannien waren es 1 Milliarde Artikel (für Deutschland konnte ich keine belastbaren Zahlen finden).
Seller müssen daher sorgfältig prüfen, ob ihre Bearbeitungs- und Transportzeiten den hohen Anforderungen dauerhaft standhalten können. Denn selbst die schnellste Bearbeitungszeit nützt nichts, wenn der Versanddienstleister zwei bis drei Tage für die Zustellung benötigt. Oder Bestellungen nicht an einem Samstag abholt.
Lohnt sich der Aufwand überhaupt?
Wer bereits mit FBM und FBA experimentiert hat, wird feststellen: Der Unterschied in der Konversionrate kann signifikant sein. Hier ein Kundenbeispiel:
- Benchmark-Wert der Konversionrate: 11,19 %
- Konversionrate mit Prime durch Verkäufer: 14,07 %
- Ergibt einen Anstieg um: +25,74 %
Fazit: Natürlich ist es auf Dauer anstrengender, Amazons strenge Vorgaben einzuhalten. Diese Anstrengung wird jedoch mit einer höheren Konversionrate belohnt, denn — siehe oben — Käuferinnen und Käufer sind verwöhnt. Die höhere Konversionrate wiederum führt zu höheren Umsätzen sowie (hoffentlich) höheren Gewinnen. Und somit gleicht im Idealfall der verbesserte Umsatz den erhöhten Aufwand aus. Und falls nicht, dann ist Prime durch Verkäufer eben nicht für Sie geeignet.
Happy Selling!
PS Finden Sie diese Informationen hilfreich? Dann melden Sie sich gerne für meinen Newsletter an.