Auf Amazon beginnt die Peak Season dieses Jahr früher als gewohnt, mit einem neuen Event: Am 11. und 12. Oktober 2022 findet weltweit erstmalig der „Prime Early Access Sale“ (auf deutsch „Prime Exklusive Angebote“) statt, der den inzwischen weltweit etablierten Sales Events Black Friday / Cyber Monday (25. / 28. November 2022) vorausgeht, welche das Weihnachtsgeschäft traditionell einläuten.
Exklusive Angebote für Prime Mitglieder
Ähnlich dem Prime Day im Sommer, ist der Prime Early Access Sale ein 48-Stunden-Event ausschließlich für Amazon Prime Mitglieder, weshalb er von verschiedenen Medien auch als „Prime Day 2.0“ bezeichnet wird. Der Name Prime Early Access Sale veranschaulicht die Idee hinter dem neuen Sales Event: Prime Mitglieder erhalten vor allen anderen Käufer:innen exklusiven Zugang zu den Angeboten des Weihnachtsgeschäfts.
Es bleibt abzuwarten, wie dieser zusätzliche zweitägige Sales-Marathon bei den Käufer:innen einerseits und den Amazon Sellern andererseits ankommen wird. Laut Amazon Vendor Survey EMEA 2021 der E-Commerce-Experten Pattern und der Plattform Profitero ist der Amazon Prime Day aktuell das beliebteste Sales Event der Amazon Händler im EMEA Wirtschaftsraum: 73,2 % gaben an, 2021 daran teilgenommen zu haben, gefolgt von Black Friday mit 65,5 % und Cyber Monday mit immerhin 41,1 %. Und Amazons Prime Day 2022 war eigenen Angaben zufolge der bisher erfolgreichste Prime Day aller Zeiten, sowohl für den Konzern selbst als auch für die Marktplatzanbieter. Diese Zahlen können Amazon auf eine rege Teilnahme der Seller am Prime Early Access Sale hoffen lassen.
Strategische Planung und gute Kommunikation sind Key
Die Konsumlaune der Käufer:innen ist jedoch angesichts der finanziellen und geopolitischen Lage weltweit derzeit im Keller, weshalb dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft insgesamt mit gewisser Skepsis entgegenzusehen ist. Und nicht nur Konsument:innen, sondern auch Seller stehen weiterhin vor Herausforderungen. Laut der Ergebnisse des Vendor Surveys hat vielen Seller die Logistik im Jahr 2021 Schwierigkeiten bereitet: 85,2 % gaben teure und komplexe Logistik als Herausforderung an und die Hälfte aller befragten Seller hatte mit Lieferkettenproblemen zu kämpfen.
Doch trotz steigender Beschaffungspreise, Lieferengpässen und Verzögerungen ist davon auszugehen, dass keine grundlegenden Versorgungsengpässe in Hinblick auf die vorweihnachtlichen Schnäppchentage auftreten werden: Viele Händler haben aus den Erfahrungen der vergangenen Zeit gelernt und ihre Lager frühzeitig und mit Bedacht und Vorsicht aufgefüllt, um sich auf die anstehende Peak Season vorzubereiten. Daran sollte also der Erfolg des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts kaum scheitern.
Eine gute Kommunikation gegenüber den Kund:innen mit gezielten Werbeaktionen ist allerdings wichtig, damit Marktplatzhändler die kommenden Peak Season Events optimal für sich nutzen können: „Um kurzfristig etwas zu erreichen, geht es um Kaufimpulse über attraktive, aber sehr gezielte Aktionen, gepaart mit systematisch gestalteter Preiserhöhung auf der Kundenseite“, sagt Retail-Berater Thomas Täuber gegenüber OnlinehändlerNews. Auch Amazon rät seinen Sellern, geeignete Produkte auszuwählen und Käufer:innen, zum Beispiel mit gezielten „Sponsored Products“-Werbekampagnen, bereits vor Beginn der Sales-Events auf diese aufmerksam zu machen.
Es wird spannend sein zu sehen, wie erfolgreich die anstehenden Sales Events, allen voran der neue Prime Early Access Sale, dem allgemeinen Konsumtief entgegensteuern können. Eins ist dabei sicher: Mehr denn je kommt es in diesem Jahr auf die richtige Seller Strategie an.